„Weil wir hier leben“ – so lautet das landesweite Motto der bayerischen GRÜNEN zur Kommunalwahl am 15. März. Entschieden wird also dort, wo die Menschen in Bayern zuhause sind. „Der Klimaschutz geht uns alle an und wir alle können etwas dazu beitragen“, sagt Stefan Schirmer mit Nachdruck. Der 62-jährige tritt als Bürgermeisterkandidat der GRÜNEN in Kiefersfelden an. „In meinem Leben war ich nie Mitglied einer Partei, aber ich kann nicht mehr tatenlos mitansehen, wie die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder zerstört wird“, sagt er.
CO2-frei in 10 Jahren
Die Kernkompetenz des Diplom-Ingenieurs und gebürtigen Kieferer ist der Einsatz erneuerbarer Energieformen. Gemeinsam mit seinem 9-köpfigen Team möchte er bis 2030 die Energiewende in Kiefersfelden erreichen. „Unser Ziel ist es, in 10 Jahren eine CO2-neutrale Stromerzeugung mit 100 Prozent eigenerzeugtem, grünen, regenerativen Strom im Ort aufzubauen“, erläutert er. Gelingen soll dies durch den Ausbau der Wasserkraft, Photovoltaik, ein Biomasse-Heizkraftwerk und ein Tiefengeothermiekraftwerk.
Doch nicht nur die Umwelt, auch die Bürger sollen davon profitieren. „Wir möchten die Kraftwerke als Bürgerkraftwerke errichten“, ergänzt Florian Haidacher die Vision des Kieferer GRÜNEN. Der 23-jährige studiert aktuell im Bereich Energie- und Gebäudetechnik an der Technischen Hochschule Rosenheim und findet, das auch, oder gerade die Jugend in der Kommunalpolitik aktiv werden sollte: „Für mich ist Transparenz enorm wichtig und ich hoffe, in einigen Monaten aus dem Gemeinderat twittern zu können“, sagt der Jung-GRÜNE.
Das Team der GRÜNEN will die Energiewende in Kiefersfelden voranbringen
Verkehr verlangsamen
Dem ehemalige Berufsoffizier Albert Weingart ist der Durchgangsverkehr ein Dorn im Auge: „Alle jammern über die Verkehrssituation hier vor Ort. Ich möchte in den Gemeinderat einziehen, weil ich dann wirklich die Möglichkeit habe, Dinge, die mich stören, zu verändern.“ Die GRÜNEN fordern Fußgängerüberwege und eine Fahrradspur auf der Hauptstraße, um den Verkehr für die Kieferer sicherer zu machen. Daneben möchten er und seine Mitstreiter tagesaktuelle Messungen zur Luftqualität vornehmen; untersuchen, wie viele Autos durch Kiefersfelden fahren und welche Belastung durch CO2, NOx, Lärm und Feinstaub dadurch entstehen. Das Ganze wird transparent auf dieser Website einsehbar sein.
Bauernmarkt für Kiefer & ein Dorfladen für Mühlbach
Für die Chemikerin Dr. Jessica Lemke ist die Förderung regionaler Produkte ein großes Anliegen. „Wir möchten die Bauern vor Ort bei der Vermarktung ihrer regionalen, gerne auch biologischen, Produkte unterstützen und einen Bauernmarkt ins Leben rufen“, sagt die 39-jährige. Noch vor einem Jahr hätte sie sich nicht vorstellen können, in die Kommunalpolitik zu gehen. „Irgendwie bin ich da reingerutscht“, lacht sie und ist inzwischen voller Tatendrang: Eine weitere Idee sei ein kleiner Dorfladen für den Ortsteil Mühlbach, in dem sie selbst lebt und der inzwischen ganz ohne Infrastruktur dasteht. Dies ist auch eines der Herzensprojekte von Bürgermeisterkandidat Stefan Schirmer. „Dafür dass wir erst vor zwei Monaten gegründet wurden, haben wir schon ganz schön viel vor“, zwinkert er. „Ich freue mich darauf, sie mit meinem Team im Gemeinderat umsetzen zu können.“
Dieser Artikel ist in Auszügen am 27. Januar im OVB erschienen